Dornenkrone

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Datierung

entsprechend der biblischen Überlieferung um 30 n. Chr., als Reliquie zuerst im Jahr 409 bezeugt

Material/Technik

u. a. Binsenrohr

Weitere Angaben

Nach der biblischen Überlieferung wurde Christus während der Verhandlung vor Pilatus eine Dornenkrone aufgesetzt. Sie gehört zu den Leidenswerkzeugen Christi und wurde als Reliquie im westlichen Europa seit dem hohen Mittelalter verehrt und dargestellt.

Die in die Sainte-Chapelle in Paris verbrachte, als Dornenkrone Christi verehrte Reliquie (heute in der Kathedrale Notre-Dame de Paris), ist erst 1237 von König Ludwig IX. (1214–1270) in Konstantinopel erworben worden. Sie ist heute nur noch ein kahler Kranz, da die Dornen im Laufe der Jahrhunderte als Einzelreliquien verteilt wurden. Es soll jedoch nach dem Bericht des fränkischen Annalisten Aimon schon im 6. Jahrhundert der hl. Germanus, Bischof von Paris (gest. 576) Dornen von der Dornenkrone als Geschenk Kaiser Justinians (um 482–565) aus Konstantinopel mitgebracht haben. Diese verbrachte er in die Abteikirche Saint-Vincent-Sainte-Croix, gegründet im Jahre 557, in der er auch beigesetzt wurde; im 10. Jahrhundert wurde die Kirche nach ihm benannt als Saint-Germain-des-Prés.

Kommentar

Die in der von Hainhofer überlieferten legendären Historia des gekrönten Crucifix erwähnte Dornenkrone des Forstenrieder Kruzifix wird auch an anderer Stelle bezeugt: In späteren Einträgen in einem aus Kloster Andechs stammenden Missale, heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München, Clm. 3005, wird von der Schenkung einer Reliquienpartikel der Dornenkrone für einen Kruzifixus in Andechs durch die mit König Philipp II. August von Frankreich verheiratete Agnes von Andechs-Meranien berichtet. Das Forstenrieder Kruzifix besaß eine Krone, deren Form aus alten Kopien und Abbildungen überliefert ist. Nach einem gemalten Brüstungsrelief in der Kreuzkirche bei Schloss Thaur in Tirol, wo der Geschichte des Forstenrieder Gnadenbildes fünf Darstellungen gewidmet sind, soll der Holzkruzifixus 1204 mit einer goldenen und mit Edelsteinen besetzten Krone geschmückt worden sein. Es ist anzunehmen, dass die später in ein Ostensorium gesetzte Reliquie ursprünglich in der Krone, die den Forstenrieder Gekreuzigten schmückte, aufbewahrt wurde (vgl. RDK, s.v. Dornenkronenreliquiar).

Schlagwörter

Vorkommen im Text

  • München 1611, fol. 124v: [...] welcher Christus gegaißlet worden. Ain dorn / von der Cron Christj; ain stuckh vom Creütz Christj, / ain stuckh vom schwamm, darmit Christus am Creütz / von den Gottlosen [...]
  • München 1636, fol. 114v: [...] haubt der Bildtnuß vnder ainer anderen / Cron zue vnderst ainen großen thail von / der Haÿligen Dornen Cron Christi vnsers / Haÿlands, dar von hernach mehrere an- [...]
  • München 1636, fol. 115r: [...] wiltu erhöret werden, vnd gnad von / Gott erlangen, verhaiß mir, das du / mich Crönen wollest mit der Dornen / Cron, mit welcher vnser Herr Jesus Chri- / stus in seinem leiden ist gecrönet wor- / den, Darauf hat [...]
  • München 1636, fol. 115r: [...] Philippo dem Ande- / ren diß namens , beÿ welchem Sie die / Haÿlige Cron Christi inn Jhre hand ge- / bracht: Als Sie nun waar genommen, / das die Cron des Herrn, vnd das [...]
  • München 1636, fol. 115v: [...] / Franckhreich geschickht war, ainen großen / thail der dorninen Cron Christi zu der / Capellen in [...]
  • München 1636, fol. 116r: [...] dich, mach mich deßelben hailwürdig. / 3. / Jch gruesse dich durch die ienige 72 / doren, welches dein hailiges haupt / vmbgeben, vnd das Göttliche rosen- / farbe bluet herauß gebresst haben: [...]
  • München 1636, fol. 116v: [...] / schmächlich, schmerzlich vnd spötlich / mit spizigen, vnd scharpfen dörneren / gekrönt worden, O getrewer Jesu, / [...]
  • München 1636, fol. 118v-119r: [...] / O facies veneranda Dei: tua CHRISTE tueri / Da coram, in coelis, omnibus ora piis. / Spinea serta, Crucem, Clauos, Talosque tuere: / Instrumenta meae haec, dicque, salutis erant. [...]
  • München 1636, fol. 118v-119r: [...] O heiligs Angsicht Christ des HERrn / HERr Christ/ dein Christenheit thu gwehrn/ / Die dörnen Kron/ das heylig Creutz/ / Die Nägel/ Würffel auch beyseyts/ / Sieh an/ vnd thu dabey gedenckn/ [...]

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