Informationen zur Edition

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Die Editionswebsite gibt Ihnen Zugriff auf die digitale Edition der Reiseberichte des Augsburger Kaufherrn Philipp Hainhofer, die dieser zwischen 1594 und 1636 verfasste. Momentan ist die Edition noch nicht vollständig, sondern umfasste in der ersten Projektphase bis 2020 die zwischen 1603 und 1636 entstandenen Beschreibungen seiner fünf Reisen an den Münchner Hof. Im Moment werden in einem zweiten Abschnitt die Reisen nach Eichstätt, Nürnberg, Regensburg, Neuburg, Heidelberg (und Oberrhein) sowie Stuttgart, ab Mitte 2023 in einer dritten Förderperiode die Reisen nach Stettin, Innsbruck und Dresden ediert. Die letzte Projektphase wird das Reisetagebuch der Studien- und frühen Erwachsenenjahre sowie einige kleinere Kuraufenthalte zum Thema haben. Der Abschluss des Langfristvorhabens ist für 2029 vorgesehen.

Die Reiserelationen bilden den Kern von Hainhofers schriftlichem Nachlass und sind eine außerordentliche Ressource für Kunstgeschichte und Geschichtswissenschaften der Frühen Neuzeit sowie für benachbarte Disziplinen, und dies unter diversen Gesichtspunkten wie der Erforschung von Residenzen und Sammlungen, Hof-, Adels- und Zeremonialkultur, Reise- und Kunstliteratur, kulturellem Austausch und materieller Kultur, Diplomatie- und Politikgeschichte.

Ziel der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten digitalen Edition ist es, die Reiserelationen Hainhofers erstmals vollständig in Form von digitalen Faksimiles der Handschriften und als Volltext vorzulegen und mit umfangreichen kritischen Apparaten und Sachkommentaren in Text und Bild zu versehen.

Über diese bereits seit Langem gewünschte komplette Tiefenerschließung von Hainhofers Reiserelationen hinaus wird das Projekt zudem zwei konzeptionell-strukturellen wissenschaftlichen Leitzielen dienen. Es sind dies zum einen eine Schärfung der Frage nach Funktion und Bedeutung kultureller Vermittlung und Übersetzung in einem innereuropäischen Raum in Zeiten erhöhter politischer und konfessioneller Auseinandersetzungen, zum anderen der Versuch eines erneuerten Ansatzes von Interdisziplinarität, bei dem die unterschiedlichen Fachrichtungen in gleichen Maßen integriert sind.

Work in progress: Die Edition ist das Produkt eines Prozesses und gegenwärtig noch in Bearbeitung, allerdings sind die edierten Texte ab Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung  zitierfähig. Änderungen und Korrekturen in den Apparaten sind hingegen bis zum Abschluss des Gesamtprojekts noch häufig. Dies gilt insbesondere für die Register. Deren Bearbeitungsstand ist am Beginn der einführenden Informationstexte der einzelnen Reiserelationen jeweils vermerkt, insofern diese noch nicht vollständig bearbeitet sind.

Anton Mozart: Gemälde mit der fiktiven Übergabe des Pommerschen Kunstschranks in Augsburg durch Philipp Hainhofer und die beteiligten Augsburger Künstler an Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin (1573–1618) und seine Gemahlin Sophia, geb. Herzogin von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1579–1658), um 1615, Öl auf Holz, 39,5 x 45,4 cm,