Kornregen und daraus zubereitete Produkte, Erdmehlfund

Newe zeytung vom Korn regen, Ein Warhafftige vnnd Wunderseltzame geschicht, so sich zu zwispalen im Löndlein ob der Ens dem Hauß Osterreich zugehörig, deßgleichen zu Ried im Bayerland[ ...] ist gesehen worden, dises 70. Jars. Am 14. tag Junij, Erstlich Getruckt zu Augspurg, [S.l.], [1570], Bayerische Staatsbibliothek München
Bartholomäus Käppeler: Warhafftige Newe Zeytung/Von einer grossen vnnd zuuor weil//die Welt steht nit erhörter Wunderthat: [...] [Erdmehlfund 1590], Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, H62/Einblattdruck A IX 5

Kategorien

Datierung

1570

Material/Technik

Getreide und Getreideprodukte

Weitere Angaben

Fickler vermerkte bei seiner Inventarisierung der Münchner Kunstkammer 1598 auf einem Tisch nach Tafel Nr. 40 mehrere Beispiele für herabgeregnetes Getreide und die daraus hergestellten Produkte wie Mehl, Brot und Brei (S. 161–162, Nr. 2094, 2096–2101), außerdem einen Mehlfund (Nr. 2105). Bei Nr. 2094 gibt er das Jahr 1570 und Braunau am Inn und Pfarrkirchen als Zeit und Ort des Ereignisses an, bei Nr. 2098a das Rentamt Burghausen, bei Nr. 2100 „Wittelsbach bei Aspach“. Der Kornregen vom 14. Juni 1570 an mehreren Orten in Österreich und Bayern ist historisch bezeugt und hat bislang mehrere Erklärungsversuche erfahren. In der Münchner Kunstkammer dienten die Getreideproben des Kornregens und ähnliche wundersame Naturerscheinungen unter anderem als Zeugnisse bzw. ‚Wunderzeichen‘ der Sakralisierung des Territorium der bayerischen Herzoge und von deren Rechtgläubigkeit.

Kommentar

Hainhofers Angaben von 1611 machen deutlich, dass er noch auf ein Augsburger Flugblatt über einen Mehlfund von 1590 zurückgreifen konnte, das sich bei dem entsprechenden Objekt (Fickler, s. 162, Nr. 2105) befunden haben muss (vgl. Münchner Kunstkammer 2008, Bd. 2, S. 638; Diemer 2009, S. 158).

Schlagwörter

Vorkommen im Text

  • München 1603, fol. 139v: [...] Marfis, Vnd deß Marci Bragatini - / Corn, das es geregnet hat, Vnd brot / so darauß gebachen zu sehen. Auch / Vnderschidliche Vhrwerckh. [...]
  • München 1611, fol. 157r: [...] lämblein aneinander gewachsen, nur mit / ainem kopff vnd 6 füessen. / Korn, so vom himmel geregnet, vnd brot so da- / rauß gebachen worden . / Erbis [...]
  • München 1611, fol. 157r: [...] er gehauen, alles zu stain worden, das er / nichts Hat brennen können. / Ain meel, welches zu Lausch in Böhmen [...]
  • München 1611, fol. 157v: [...] er vmb mehr laim außgangen, den anderen / zu hauß seider zu meel gemacht, daß er gut / brott bachen könden. / Getraid [...]
  • München 1611, fol. 157v: [...] meel gemacht, daß er gut / brott bachen könden. / Getraid vom dürren Sommer. / Schöne grosse Ehern [...]
  • München 1611, fol. 157v: [...] / Schöne grosse Ehern. Etlichs alt getraid. [...]

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