München, Residenz, (Südlicher) Residenzgarten

Michael Wening: Ansicht der Münchner Residenz, Kupferstich (1701), Ausschnitt: Residenzgarten, Bayerische Staatsbibliothek, München

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Datierung

ab den 1580er Jahren, Umgestaltung und Vergrößerung nach 1600 und wieder um 1618

Weitere Angaben

Der (Südliche) Residenzgarten zog sich auf der gesamten Südseite des Schlosskomplexes vom Witwenstock im Westen bis annähernd an den Wassergraben im Osten hin, im Süden wurde das Gelände durch das Ridlerkloster und den Garten des Franziskanerklosters begrenzt. Nach Anfängen unter Wilhelm V. ließ sein Sohn und Nachfolger Maximilian I. den Garten um 1600 umfassend neu gestalten. Vom Witwenstock aus und parallel zu den Grottenhoftrakten erstreckte sich ein lang gestreckter, in acht Kompartimente unterteilter Gartenteil, bis der schräg gelagerte Antiquariumsbau einen Richtungswechsel verlangte und das Gelände in Richtung Südost abknickte. In diesem kleineren Gartenabschnitt fand sich ein figurengeschmücktes Fischbecken, das in einer Exedra abschloss. Ein Tempietto zwischen vorderem und hinterem Gartenteil markierte und kaschierte zugleich den Knick in der Anlage. Bereits um 1618 wurden zahlreiche Bronzeskulpturen aus dem Residenzgarten in andere Teile der Residenz, vor allem in den neu angelegten Hofgarten im Norden, verbracht (vgl. im Einzelnen den Registereintrag zum Fischweiher). Im 18. und 19. Jahrhundert wurde der Bereich überbaut; die Lage des vorderen Teils des ehemaligen Residenzgartens lässt sich aber anhand von Königsbau- und Küchenhof im Grundriss der überkommenen Gesamtanlage noch in etwa ablesen.

Kommentar

Die Beschreibungen Hainhofers und insbesondere die HAB, Cod. Guelf. 23.3 Aug. 2° beigebundene Kopie der Zeichnung des Fischbassins von Johann Matthias Kager lassen diese Überlieferung zu der wichtigsten Quelle zur Gestalt des Residenzgartens im frühen 17. Jahrhundert werden. 1603 fand er bereits das Bassin und den runden Gartenpavillon vor, offensichtlich aber noch nicht die Ausstattung mit Bronzeskulpturen aus dem aufgegebenen Großen Stiftergrabprojekt (vgl. hierzu u.a. den Werkregistereintrag zum Kruzifix der Kreuzigungsgruppe) oder der Figur der Tellus Bavarica (s. zu Details den Eintrag zum Fischweiher).

Befindet/befand sich in

München, Residenz

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