Fürsten- und Fürstinnenporträts, Kopien nach der Porträtsammlung Schloss Dachau

Kategorien

Datierung

1611

Material/Technik

Pinsel und Feder (Aquarell)/Papier

Besitzende Institution

Herzog August Bibliothek

Gegenwärtiger Standort

Wolfenbüttel

Signatur/Inventarnummer

Cod. Guelf. 23.3 Aug. 2°, fol. 187r–196r

Provenienz

Dachau

Weitere Angaben

Von einigen der fürstlichen Bildnisse, die Hainhofer anlässlich seines Besuchs 1611 in Schloss Dachau im Festsaal und anderen Räumen sah, ließ er sich Kopien auf Papier anfertigen. Hierbei wurde er nach eigenen Angaben nicht von künstlerischen Überlegungen geleitet, sondern von antiquarischen Neigungen. In einem Brief Hainhofers vom 8. Juni 1611 an Philipp II. von Pommern-Stettin gibt er eine solche Begründung für sein Interesse an diesen Darstellungen an: „[…] zu dachaw im Schloß habe Ich auch etliche Conterfet gesechen, die wegen alter klaidung, vnd die thier wegen der ohngewohnhait mir wolgefallen, zu den andern Sachen zu legen tauglich gehalten, vnd demnach den Castner gebetten, das er mirs auf meinen costen ehist wolte lassen abcopieren, welches gleich wol sonsten noch nie beschechen“ (HAB, Cod. Guelf. 17.25 Aug. 4°, fol. 47r). Die Formulierung legt nahe, dass die Stücke weniger für Herzog Philipp als für ihn selbst waren. Es ist aber nicht gesichert, ob alle Kopien, die er 1611 beauftragte, in Cod. Guelf. 23.3 Aug. 2° eingebunden wurden, da keine Tierdarstellungen vorhanden sind und bei der Auswahl in der Handschrift ein Schwerpunkt auf Dargestellten der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts (außer bei dem Porträt Herzog Leopolds von Österreich) liegt. Ob Letztere für ihn bereits der „alten Welt“ angehörten, wie auch Herzog Wilhelm V. von Bayern bei seiner Charakterisierung der Dachauer Porträts zu bedenken gab (in einem Brief, dessen Inhalt Hainhofer am 25. Juni 1611 an Philipp II. übermittelte; HAB, Cod. Guelf. 17.25 Aug. 4°, fol. 64v: „Die conterfect zu dachaw mögt Ihr gar wol lassen abcopieren wie wol Sie nichts besonders vnd von der alten welt sein, […]“), ist eher fraglich. Die Auswahl innerhalb der Handschrift legt jedenfalls einen deutlichen Akzent auf die Generation Wilhelms V. innerhalb der bayerischen Herzogsfamilie.

Kommentar

In der Überlieferungsvariante Cod. Guelf. 11.22 Aug 2°, fol. 94r, gibt Hainhofer an, dass er die Kopien der Dachauer Porträts ebenfalls für Philipp II. von Pommern-Stettin anfertigen ließ. Es scheint aber primär sein eigenes Interesse gewesen zu sein, das er hier mit seinem offziellen Auftrag verknüpfte.

Vorkommen im Text

  • München 1611, fol. 186v: [...] Jm / saal vnd zimmern Hangende Fürstliche / Conterfette, nur auf halbe bögen, (wie hie- / beÿ zu sehen, denen Jch hierbei adjungiere / [...]

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